Strontium (Sr) wird genauso wie die übrigen relevanten Erdalkalimetalle Calcium und Magnesium als Hydrogencarbonat von den Organismen aufgenommen.
Das ist leider Falsch. Sr-Hydrogencarbonat (und auch Ca und Mg) ist ein Feststoff und kann NICHT von den Korallen aufgenommen werden. Aber dies ist nur ein Grund von vielen, warum Sr so schnell im Aquarium "verschwindet". Nach 10 Std. ist fast keines mehr im Wasser (Korallenzugänglich)


Strontium (Sr) wird genauso wie die übrigen relevanten Erdalkalimetalle Calcium und Magnesium als Hydrogencarbonat von den Organismen aufgenommen. Deshalb ist auch eine Modifizierung der Balling-Methode möglich. Aber das Natriumhydrogencarbonat muß natürlich gesondert angesetzt und verabreicht werden. Tropic Marin ist da mitlerweile auf den Trichter gekommen und bietet so was ähnliches (wie Balling) an, nur das bei der Auflösung des Pulvers zusätzlich Kohlendioxid frei wird.
Durch die pH Absenkung wird eine Ausfällen verhindert. Sobald es aber ins Aquarium kommt fällt es sofort wieder aus.


Ich habe mir grade vor paar Tagen die drei Lösungen (Strontium, Eisen und Mangan, Jod) bei meinem Apotheker mischen lassen.
Ich gebe nur zu bedenken, dass Eisen(II)(farblos bis grün) sehr instabil ist (Licht, Sauerstoff usw.), auch in der Flasche und sehr schnell zu Eisen(III) "Rost" (braun) sich umwandelt (unbrauchbar). Im Meerwasser ist die Löslichkeit von Eisen 0,00000000000000000015 mg/L, praktisch nichts. D.h. Eisen ins Wasser und direkt in den Filter bzw. Abschäumer. Auch die Stabilität von Mangan(II) (rosa) ist schlecht, es entsteht Mangan (IV) "Braunstein" (braun bis schwarz) als Ablagerung und ist somit unbrauchbar.


Das ist die Mischung,was der Apotheker gemischt hat: Betaisodona (aus der Apotheke) =>2,5%Jod+2,5%Kaliumjodid=>4,41%Jod in einer Mischung aus Ethanol und Wasser.
Zwischen Jod und Jodid ist ein sehr (!!) grosser Unterschied und haben "fast nichts" miteinander gemeinsam. Sie besitzen unterschiedliche Wirkungen und Stabilitäten. Sobald Jod (I2) in Lösung geht entsteht durch die Instabilität Jodid (I-). Jod zeigt bei den Korallen einen sehr großen Effekt, Jodid dagegen fast keinen.



Man sagt doch allgemein das Jod nach ca.24 Std. ausfällt oder abgeschäumt wird. Wieso ist es dann nach einer Woche ohne Jodzugabe immer noch mit dem "Salifert" Jod-test nachweisbar. (0,15 mg/l) Vor kurzem las ich einen Bericht wo geschrieben stand , dass auchStrontium nach ca. 24 Std. ausfällt. (allerdings Werbung)Ist dem wirklich so?
Jod reagiert im Wasser innerhalb weniger Stunden und ist "weg", auch ohne Abschäumer. Jod (violett bis braun) oxidert zu Jodid (farblos) und ist dann fast unwirksam für Korallen. Du hast also Jodid gemessen und kein Jod. Falls Ozon oder andere Oxidationsmittel (z.B. Nitit, Metalle) im Wasser sind, wird der Test stark verfälscht.
Strontium (Sr) bildet im Meerwasser sehr schnell schwer lösliche Verbindungen, welche z.B. über einen Abschäumer entfernt werden. Vor allen, wenn organische Verbindungen in der Strontium-Lösung enthalten sind. Sr ist oft nach 12 Std. nicht mehr im Wassere nachweisbar. (Mit Laboranalysen)
Somit ist eine tägliche Dosierung von Jod und Strontiom wichtig. Weitere Infos auf meiner HP unter Artikel



Wann gebt ihr eure Spurenelemente zu - nachts - tagsüber auf einmal oder lieber 6 * 1 ml über eine Dosierpumpe???
Entweder verteilt über den Tag mittels Dosierpumpe oder tagsüber per Hand. Siehe auch meinen Artikel in "Das Aquarium" 11/2000 oder auf meiner HP unter Artikel



Ich bin auf der Suche nach einem Dosiergerät, um damit Spurenelemente, Strontium usw. meinem Becken täglich zuzuführen. Die Geräte von IKS und GROTECH sind mir bekannt, aber evtl. gibt es nochweitere, unter Umständen auch kostengünstigere auf dem Markt.
Die iks 3-Kanalpumpe incl. Zeitsteuerung kann ich nur empfehlen. Super Einstellungen z.B. alle 1 Std. für 2-10 s Besser geht es nicht. Tausche meine cfg Pumpen auch gerade gegen iks aus, damit ich weitere Versuchreihen starten kann.



Auf alle Fälle wollt ich von euch noch wissen, wie ihr Spurenelemente nachdosiert und die richtige Dosierung rausmeßt??
Das mit den Spurenelemete ist nicht so einfach. Es wird oft der Fehler gemacht, dass Stoffe in einer Flasche sind, welche dort bereits sich gegenseitig "vernichten" oder mit der Flasche etc. regieren. Man erkennt dies sehr leicht: In der Flasche bildet sich eine Trübung, Fäden, ein Bodensatz oder eine Ablagerung an der Flasche. Weiterhin ist die Stabilität im Aquarium ein Problem. Einige Chelatoren ("Stabilisatoren") begünstigen vor allem die Abschäumung aus dem Wasser (gut für den Händler). Aber was nützen die Mineralien im Wasser, wenn sie nicht aufgenommen werden können. Hierzu sind Katalysatoren sehr hilfreich.



Hier nun ein keiner Beitrag zum Thema "Spurenelemenet/Vitamine und Abschäumer", welcher ganz allgemein gehalten ist und nicht (!!) auf ein Produkt oder Hersteller gerichtet ist. Weiterhin habe ich versucht, so einfach wie möglich zu schreiben um einfach mal Klarheit in das Thema zu bringen. Ergänzend zu diesem Text siehe auf meiner HP unter Artikel.
Einige Hersteller von Spurenelemente- und Minerallösungen verwenden sehr gerne sogenannte "Komplexbildner", um die Mineralien im Wasser zu halten, d.h. es wird ein Käfig um das Mineral gebaut. "Ionen" sind dagegen geladene Teilchen, welche frei in der Lösung "schwimmen" und von den Korallen aufgenommen werden können. Komplexe sind z.B. eine organische Verbindung mit einem Ion, d.h. es sind keine Ionen mehr!! Bitte nicht verwechseln. Somit geht auch ihre chemisch/physikalischen Fähigkeiten verloren. Ionen durchqueren die Zellmembran leichter (da kleiner) als Komplexe (da größer). Mittels organischen Verbindungen (Komplexen) Mineralien dem Meerwasser zuzuführen ist somit "käse", da der Abschäumer diese umgehend aus dem Wasser entfernt bzw. die Korallen die Komplexe in der Regel nicht "knacken" können. Nicht verwechseln mit Zuckermoleküle etc. welche mittels Entzymen "geknackt" werden. Es ist viel sinnvoller, Katalystoren zu verwenden, da bleiben alle Spurenelement in Lösung aber die Aufnahme in die Koralle wird deutlich beschleunigt. (siehe HP) Somit kann man beim Kauf schon darauf achten, ob "Komplexe" in der Flasche sind. Oft steht "xyz-Komple" oder "stabilisiert" oder "stabilisiert mit xyz" oder "enthält Komplexbildner" oder "enthält Komplexe" usw. auf der Flasche. Dies nur als Hinweis.
Die Zugabe von Vitaminen über das Wasser ist ebenfalls in erster Line ungeeignet und führt nur zur einer "Explosion" des Abschäumers. Die Meisten Vitamine sind fettlöslich und nicht wasserlöslich und sollten deshalb nur über das Futter gegeben werden, z.B. mittels einer Paste. Die Vitamine, selbst wenn sie in der Flasche in einer Emulsion (Öl in Wasser verteilt) vorliegen, bilden wieder grosse "Öltropfen" und schwimmen im Meerwasser auf (zur Oberfläche) und sind nicht mehr von den Fischen aufzunehmen, ausser der Fisch "saugt die Oberfläche ab". Der Abschäumer reagiert deshlab sehr empfindlich, weil die Vitamine nicht wasserlöslich sind aber sehr grenzflächen aktiv (Grenzfläche Luft/Wasser, z.B. Blase im Anschäumer). Also sollten Vitame, wenn sie nicht unnötig im Abschäumer landen sollen, nur über das Futter dirket gegeben werden. Korallen und Fische können mit fettlöslichen Vitaminen im Wasser nichts anfangen.

Ich hoffe der Text ist verständlich geschrieben und spiegelt ganz stark vereinfacht einen Teil der Grundlagen der "Komplexchemie" wieder.



Da ich ein ganz anderes System fahre (Berliner System) suche ich immer noch nach Anhaltspunkten wie sich deine Spurenelemente von anderen Unterscheiden da Du erwähntest das Abschäumer zuviel wieder herausholen.
Die von mir entwickelten Lösungen werden NICHT (!!) durch den Abschäumer entfernt, sonder sind mit Katalysatoren versehen und haben keine (!!) Komplexbildner!!

Ich hätte Deine Spurenelemente ausprobiert wenn ich mir ein Bild machen könnte, was ich höher dosieren muß. (wegen meiner starken Abschäumung (steht es vielleicht sogar im Beipackzettel?)
Du brauchst nur normal zu dosieren, die Lösungen werden nicht abgeschäumt


Kann man als Substanz Magnesiumchlorid aus der Apotheke hinzugeben um den Mg-Gehalt zu erhgöhen.?
Magnesiumchlorid ist um über 66% schwererlöslich als Magnesiumchlorid-Hexahydrat. Dies bitte beachten.



I would like to ask something...Is it usefull to add iron to the water? Should this be good for the corals and algae?
The solubility of iron in water at a pH about 8,0-8,5 is 0,00000000000000000018 mg/L = nothing!!! The iron fall as Fe(OH)3 out. Fe(OH)3 is very high toxic for fish. If you use an sequestering agents the corals and the alges can´t used it.

I did read in a book "das optimale meerwasseraq." from Horst E. Kipper that there must be 0.1mg/l. iron in the water.
You (or Horst) can´t measure 0,1 mg/L Fe (Fe II oder Fe III doesn´t matter) in saltwater. I used ICP and RFA analysis to measure Fe in the water and in the solid, after the water was boiled up. No Fe !!!!


Mit dem JBL-Eisentest bestimme ich einen Eisengehalt von 0,05 bis 0,1 mg/l. Ist dieser Test falsch?
Der angezeigte Wert ja

Daß Eisen im alkalischen Bereich ausgefällt wird ist bekannt. Ebenso wird es im Abschäumer als Fe(OH)3 ausgeschieden.
nein, dann wäre es ja ein Fe2+, im Abschäumer wird Fe(OH)3 also ein Fe3+ abgeschäumt

Ob tatsächlich auch Fe3+ vorliegt wage ich zu bezweifeln, höchstens bei hoher Ozondosierung könnte das Eisen bis zum Fe3+ hochoxidiert werden, sonst dürfte dies nicht passieren.
Fe3+ ist die stabilste Form von Eisen und bildet sich sehr sehr schnell (!) aus Fe2+ oder aus Fe. Da reicht der Luftsauerstoff (z.B. Rosten von Autos) oder der im Wasser (z.B. Rosten von Schiffen). Somit ist dafür kein Ozon nötig.

Aus der Trinkwasseraufbereitung ist bekannt, daß durch starke Belüftung das Wasser vom Eisen gereinigt - sprich ausgefällt wird.
genau, als Fe(OH)3, d.h. als Fe3+. Genau dies passiert ja auch im Abschäumer. Sehr guter Vergleich von Dir.

Andererseits benötigen z.B. Seegras und Algen Eisen, oder liege ich da falsch??
Ja, die nehmen es aber aus dem Sediment oder dem Gestein auf, nicht aus dem Wasser



Ich habe mich entschlossen die notwendigen Spurenelemente über eine Dosierpumpe zuzuführen.
Sehr gut, besser geht es nicht

Was mache ich mit der Jodlösung ?Ich lese immer wieder, dass die gebräuchlichen Jodlösungen nur in braunen Glasflaschen gelagert werden können. Wie kann ich die Lösung jetzt über Schläuche zuführen ? Welches Material müssen die Schläuche haben. PVC, Silikon, ...
Wenn Deine Jodlösung auch Jod enthält ist sie braun/rot. Jod ist ein sehr starkes Oxidationsmittel und dazu noch lichtempfindlich. Sowohl die Pumpe als auch die Schläuche müssen aus Teflon sein und zusätzlich vor Licht geschützt werden. Die Teflonschläuche gibt es mit einem Innendurchmesser von 0,5 mm und die Pumpen sind von cfg. Aber nun das kleine Problem: der Preis. So eine teflongemantelte Kolbenmembranpumpe kostet ca. 1500-2000 DM und der Schlauch ist auch nicht ganz billig. Anderes Material ausser Teflon wird vom Jod angeriffen und zerstört dieses, sowie auch das Jod selber.

Hintergrund der Frage:
Der Bedarf meines Beckens an Jod liegt bei 4ml/Woche ! 2Meter Schlauch haben jedoch schon ein Innenvolumen von über 10ml. Das bedeutet, dass die Jodlösung mindestens 14 Tage im Schlauch verbleibt bis Sie das Becken erreicht.
Das hält nur in einer Teflonpumpe mit Teflonschläuchen

Ist das ein Problem, oder soll ich die Jodlösung mit AquaDest verdünnen und dann einfach entsprechend mehr dosieren ?
Verdünnst Du Jodlösungen mit VE-Wasser, wird die Oxidation von Jod noch beschleunigt, d.h. Wasser ist "schädlich" für Jod.
Somit bleibt Dir nur die tägliche Dosierung per Hand oder die Teflon-Lösung



Da hab' ich doch gedacht ne "iks-Dosierpumpe" ist schon was besseres. Kann ich mit einer iks wenigstens die Strontiumlösungen zuführen ?
Mit der 3-Kanal-Pumpe von iks kannst Du alles dosieren: Strontium, Magnesium, Spurenelemente, vorausgesetzt die Inhaltstoffe liegen in einer stabilen Form vor und können sich nicht in der Flasche veränder, d.h es dürfen auch keine Stabilisatoren etc. enthalten sein. Nur Jod ist zu reaktiv. Ich mache gerade aber zusammen mit Hr. Kugel von iks einen Test mit eine Jodlösung, welche aktives Jod enthält, welches nicht in einem Komplex vorliegt, d.h. also sehr reaktiv ist. Mal schauen, was dabei heraus kommt.



Im Biostab 1 wurde zusätzlich noch "hw Miratip" und "hw Biotip" aufgelistet. Was ist das und muß das auch noch zudosiert werden? (Wenn ich von QFI Spurenelemente, Jod-Mix, Strotium-Mix und Magnesium-Mix verwende)
Das ist nicht alles in den QFI Produkten Enthalten, schon garnicht Biotip, daorganisch.

Wenn ich mit Dosierpumpen arbeite, dann hängt doch der Dosierschlauch lose in der jeweiligen Flasche. Kann dann die Luft nicht irgendwelche schädlichen Reaktionen in den Ansätzen bewirken? Oder gibt es eine Möglichkeit, die Schläuche luftdicht anzuschließen?
Wenn die Flasche luftdicht ist, kann die Pumpe ja nicht fördern, wegen Unterdruck. Diese Luft macht nichts, nur wenn ständig frische Luft rein kommt und das auch nur beim Jod-Mix

Ist es mit Dosierpumpen besser, den Dosierschlauch ins Becken über oder unter Wasser zu installieren?
Nur über dem Wasser

Die von QFI zusätzlich angebotenen Präparate Calzium Plus und KH Plus brauche ich bei Kalkwasser oder Kalkreaktor Nutzung doch nicht?
Nein

Könnte ich diese z.B. bei der Kalkwassermethode zur zusätzlichen Dosierung verwenden, wenn diese nicht ausreicht?
Ja



Wie ist das dann mit den Vitaminzugaben im Biostab1? Da gibst Du doch hw Biotip zu??
hw Biotip enthält u.a. wasserlöslich Vitamine und vor allem auch Aminosäuren und so etwas. Wie und wo die Wirken weis ich (noch) nicht genau. Jedenfalls schwammen die nicht auf der Oberfläche auf, haben aber damals auch meinen Abschäumer erheblich sträker schäumen lassen. Nach vielen Test, Analysen und Diskussionen (auch mit hw direkt) wurde das Produkt erheblich verbessert so dass es jetzt zu keiner erhöhten Abschäumung mehr kommt. Die Zufuhr für die Fische erfolgte über das Futter direkt.



Wie sollte man verfahren, wenn man das Jod per Dosierpumpe zugeben will ? Welches Jod eignet sich dafür am Besten ?
Jod (I2) (nicht den "Schrott" PVP und Co) lässt sich nur schwer dosieren. Jod ist sehr reaktiv, deshalb können die Korallen auch was damit anfangen. Das geht bei PVP und Co. kaum oder gar nicht. Die Schreiber haben es nur auf Fische Bezogen aber keiner auf Korallen, nur allgemeines Blabla für Korallen geschrieben. Es gibt im Laborfachhandel spezielle Pumpen (ca. 2000 DM). Teste bald eine Schlauchpumpe für die Joddosierung und werde dann berichten.

Wie sieht es aus mit Strontium ? Gibt es dort ähnliche Schwierigkeiten, wie mit Jod, oder ist dort die Darreichungsform egal ?
Strontium ist nicht so reaktiv ist aber auch oft nach 10 Std. nicht mehr im Wasser nachweisbar. Somit muss die Aufnahme durch die Koralle sehr schnell erfolgen, was sie oft nicht kann. Man kann die Aufnahme aber von aussen beschleunigen. Für Dosierpumpen kein Porblem.


Habe am Wochenedne einen MW-Aquarianer kennengelernt der behauptet sein Salzwasser einmal im Monat mit Sprudelwasser (Mineralwasser ?) aufzubessern? Meine Frage nun: ist das wirklich machbar ? Habt Ihr sowas schon gehört ?
Die von den Korallen benötigten Spurenelemente dürfen auf Grund der Trinkwasserverordnung nicht im Mineral- oder Leitungswasser enthalten sein. Auch wir der Gehalt von Nitrat, Phosphat oder Silikat ("Kieselsäure") oft nicht angegeben.


Warum ist gebundes Jod nicht geeignet und weas heist immer gewunden oder komplexiert?
Organisch gebundenes Jod (oder auch anderen Elemente) heisst, es werden Ionen mit einem "Komplexbildner" in Reaktion gebracht, um die Mineralien im Wasser zu halten, d.h. es wird ein Käfig um das Mineral gebaut. Komplexe sind z.B. eine organische Verbindung mit einem Ion, d.h. es sind nach der Reaktion keine Ionen mehr. Somit geht auch ihre chemisch/physikalischen Fähigkeiten verloren. Mittels organischen Verbindungen (Komplexen) Mineralien dem Meerwasser zuzuführen ist ungeeignet, da der Abschäumer diese umgehend aus dem Wasser („überkochen nach dem dosieren). Der Grund ist der, weil diese Komplexe sehr grenzflächenaktiv sind, d.h. sie lagern sich gerne an die Grenze zwischen Luft und Wasser an. Im Abschäumer gibt es ja eine sehr sehr grosse Oberfläche (Grenzfläche), deshalb werden solche Verbindungen leicht aus dem Wasser entfernt. Weiterhin können die Korallen die Komplexe in der Regel nicht "knacken".
Im Handel (Apotheke) gibt es diese Lösungen zu kaufen. Ihre Dosierung ist aber oft nicht einfach und nur mit verdünnten Lösungen möglich.


Danke Lars, daß Du geantwortet hast, jedoch steht Deine Aussage irgendwie im Widerspruch :
„Das Jod-Mix nicht verdünnen. Durch die Verdünnung kommt mehr Sauerstoff und Wasser in die Lösung und die Jodkomplexe werden dadurch zerstört (oxidiert). Auch darf kein Licht an den Inhalt von Jod-Mix gelangen." Hast Du bei der damaligen Antwort mit Komplex was anderes gemeint oder verwendest Du bei Deinen Spurenelementen Komplexbildner, die dann, Deiner gerade gemachten Aussage nach sofort abgeschäumt werden und unwirksam sind. Eine Antwort wäre sicherlich interessant.
Die Komplexchemie ist sehr umfangreich und nicht ohne. Aber die Erklärung ist recht einfach. Ich verwende keine Komplexbildner in allen Lösungen, da diese abgeschäumt werden. Einige Stoffe bilden mit sich selber oder z.B. auch mit Wasser Komplexe, einfach durch Anlagerung. Die Reaktionen können beschleunigt werden, sind aber nicht grenzflächenaktiv und können somit auch nicht abgeschäumt werden. Dies hat aber nicht mit den Komplexen zu tun, wie ich Sie im z.B. im PVB enthalten sind. Dort kommt nämlich auf ca. 127 g/mol Jod 3.000 bis 4.000 g/mol Komplexbildner, d.h. mehr als das 30fach ist der Komplexbildner.


Eine wichtige Frage, die sich mir nun stellt, ist die Menge und die Fülle der Spurenelementezugabe. Hier gibt es so manchen Artikel und die abenteuerlichsten zusammenstellungen. Meist ist das Ganze sehr teuer oder sehr aufwendig in der Herstellung. Bestes Beispiel: Der Meerwasser- Aquarianer 1/2001 S.36...39. Hier versucht man aus der Analyse des Spurenelementgehaltes im Skelett von verschiedenen Kalkalgen und Korallen das Ganze künstlich nachzubilden. Für mich stellt sich nun die Frage, warum benutzt man nicht gleich den Korallenbruch ? Ich würde dies gern einmal versuchen, ich habe mir eine alte Küchenmaschine besorgt und habe nun zunächst einmal den Korallenbruch zu Pulver gemahlen. Dieses Pulver werde ich jetzt in einem Behälter auflösen und würde dann gerne einmal eine Analyse über die im Wasser gelösten Elemente durchführen. Dies wäre dann für die spätere Dosierung wesentlich. Wer kann hier bei der Analyse helfen oder hat schon einmal ähnliche Versuche durchgeführt oder bin ich hier gar auf dem Holzweg und die wesentlichen Elemente können nicht in Lösung gehen?
Was Du machen möchtest, wird in einem Kalkreaktor, welcher mit Korallenbruch gefüllt ist, bereits seit Jahren gemacht. Da die Verbindungen NICHT im Wasser bei pH 7-9 löslich sind, werden sie mit einer Säure (Kohlensäure) teilweise (!) gelöst (pH ca. 6,3). Eine Vollständige Lösung von den meisten Verbindungen ist aber nur mit heissen, konzentrierten Säuren möglich. Trotz der Kalkreaktoren, ist die zusätzliche Dosierung von Elementen oft nötig, die freigesetzten Mineralien reichen nicht aus oder sind nicht (!) im Korallenbruch vorhanden.


Man liest und hört immer wieder, daß die unterschiedlichen Spurenelemente zeitlich getrennt voneinander zugegeben werden sollen. Nun empfehlen aber einige Leute die 3Kanal Dosierpumpe von IKS, deren Vorteil mit Sicherheit ist, daß man nicht für jede Lösung eine eigene Pumpe benötigt. Aber sie kann doch meines Wissens nur alle 3 gleichzeitig zudosieren, und das auch nur in gleicher Menge, oder liege ich da falsch?
Stimmt, 3 mal die gleiche Menge

Stellt dies nicht ein Problem dar, oder werden die negativen Effekte der gegenseitigen Ausfällung durch die geringe aber stetige Zugabe verringert?
Stimmt, an der Eintriopfstelle muss zusätzlich eine stark Strömung herschen

Bringt es einen Vorteil die Spurenelemente an verschiedenen Punkten des Aquariums zuzuführen, oder sollten sie alle an der gleichen Stelle eingebracht werden?
An einer Stell ist nur dann möglich, wenn eine sehr hohe Strömung dort vorherscht. Ansonsten lieber verteilen. Aber alle Stellen sollten eine starke Strömung besitzen

Ich möchte die Spurenelemente, den Strontium Mix und den Magnesium Mix von QFI (Lars Sebralla) verwenden, zusätzlich verfügt mein zukünftiges Becken über einen Kalkreaktor, der die CA und KH Werte oben halten sollte. Kann ich diese 3 Spurenelemente von QFI mit einer 3 Kanal IKS zudosieren?
Ja, die Wochendosierung von Spurenelemente, den Strontium Mix und den Magnesium Mix sind fast gleich (2,5 ml beim Strontium-Mix fehlen dann pro Woche)

Ist damit eine ausreichende Versorgung des Beckens für Fische und Korallen gewährleistet?
Bis auf Jod ist Dein Aquarium ausreichend versorgt. Befülfe den Kalkreaktor am besten mit Korallenbruch.


Wie lange darf denn so ein Schlauch für eine Dosieranlage sein. Ist mit zunehmender Schlauchlänge auch mit Prbolemen durch die längere Aufenthaltszeit der Flüssigkeit im Schlauch zu rechnen? Hat jemand Erfahrungsewerte?
Je länger der Schlauch ist um so schlechter ist es, es sei denn, Du nimmst PTFE Schläuche (Teflon). Je nach dem was in der Lösung ist, können die Schläuche angefriffen werden. Die Schläuche sollten auch abgedunkelt sein, z.B. einfach in ein schwarzes PVC-Rohr schieben.
 

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